Meditation für Faule

Im gerade erst begonnen neuen Jahr ist es für manche/n vielleicht ein Vorsatz, mit dem Meditieren zu beginnen. «Das soll doch gut sein» denken sich vielleicht andere. Doch so gross die Motivation auch sein mag, mit Meditation zu beginnen, wenn unser Antrieb ein extrinsischer und eben kein intrinsischer, aus uns heraus bestehender Drang ist, dies zu tun, ist die Langfristigkeit dieses Vorhabens fraglich.

Was wir dann brauchen, ist ein «Warum» hinter unserer Motivation. Mehr zu dem Thema und wie du bei deinen Projekten am Ball bleibt, erfährst du hier.

Doch zurück zur Meditation.

Wie könnte Meditation in deinem Alltag konkret aussehen?

Meditation ist das was du daraus machst. Du kannst 5 Minuten am Tag meditieren oder 5 Stunden, du kannst geführte Meditationen als Anleitung nutzen oder dir deine ganz persönliche Meditationsroutine zusammenstellen. Finde, was für dich stimmt, was dir Freude und Entspannung bereitet.

Für den Anfang oder auch sonst als gute Entspannungsquelle fühlt es sich vielleicht gut für dich an, nur da zu sitzen und tief ein- und auszuatmen. Auf diese Weise entspannst du nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist. Denn sobald wir den Fokus auf unsere Atmung legen, werden wir merken, wie unser Gedankenkarussell langsam aufhört sich zu drehen.

Die meisten von uns haben leider verlernt richtig zu atmen, weshalb es uns zusätzlich guttut, ganz bewusst tief in den Bauch zu atmen, so dass sich der Bauch wölbt und wieder auszuatmen und dabei den Bauch einzuziehen. Nur schon nach wenigen Augenblicken wirst du die Wirkung deiner bewussten Atmung bemerken.

Manche schreckt die Vorstellung von Meditation ab, weil sie irgendwo einmal gehört haben, dass man nicht nachdenken darf.

Meiner Ansicht nach, ist es so nicht richtig, nachdenken ist «erlaubt», es geht eher darum, in einen bewussten (Denk-)Prozess zu kommen.

Bewusstes Nachdenken kannst du zum Beispiel dadurch erzeugen, dass du bestimmte Themen in deiner Meditation für dich «abarbeitest». Das kann beispielsweise bedeuten, dass du deine Meditation damit beginnst, dir zu überlegen, für welche Dinge zu gerade dankbar bist und dir anschliessend innerlich Mantren vortragen, die dich motivieren und stärken.

Ganz besonders in Bereichen, in denen du momentan möglicherweise noch unsicher bist. Wenn du zum Beispiel Selbstzweifel hast, kann ein Mantra wie «Ich bin liebenswert» oder «Ich bin mehr als genug» vor allem langfristig Wunder wirken.

In die Kategorie «bewusstes Nachdenken» fällt es ebenso, die eigenen Visionen und Träume, wie einen Kinofilm vor seinem inneren Auge abspielen zu lassen. Auf diese Weise werden wir nicht nur in eine positive Stimmung versetzt, wenn wir uns in unsere Träume so hineinfühlen, als wären sie schon Realität, sondern erinnern uns auf diese Weise daran, sie weiter zu verfolgen.

In der Meditation Vergebungsarbeit zu leisten und uns auf diese Weise von Vorwürfen, die wir anderen machen, die jedoch vor allem uns selbst beschweren, zu befreien oder unser inneres Kind zu treffen, und ihm eine Umarmung oder aufbauende Worte zu schenken und damit Stück für Stück, das Kind in uns und damit uns zu heilen, sind Wege sehr bewusste Denkprozesse anzustossen.

Wenn du jedoch gerade nicht viel nachdenken möchtest, dann hilft es, dir nicht zu denken «Ich darf nicht nachdenken. Ich darf nicht nachdenken”.

Denn genau das, wird dann vermutlich geschehen. Sondern stattdessen, die Gedanken kommen und gehen zu lassen – sie wie Wolken an dir vorbeiziehen zu lassen. Eine Frage, die mir hilft, meine Gedanken einen Moment zu unterbrechen, ist:

«Was ist mein nächster Gedanke?»

Ich meine die Frage kommt ursprünglich von Eckart Tolle, ich bin mir allerdings nicht sicher.

Ein weiterer Weg, Gedanken ziehen zu lassen, ist den ganzen Körper einem «Bodyscan» zu unterziehen. Das heisst, den Körper innerlich abzuscannen und in jedes Körperteil bewusst hineinzufühlen. Verbinden kannst du diesen Scan damit, deinem Körper zu danken, für alles, was er Tag ein Tag aus leistet und was er in der Vergangenheit schon geleistet hat. Viel zu oft vergessen wir, was unsere Körper eigentlich für unglaublich geniale «Maschinen» sind.

Du siehst, es gibt unglaublich viele Wege, zu meditieren und in deine persönliche Innenschau zu gelangen.

Sicher ist, jede/r hat Zeit für Meditation.

Es können 2 Minuten am Morgen sein, in denen du bewusst tief ein und ausatmest. Es kann eine Dankbarkeitsmeditation kurz vorm Einschlafen sein, in der du dich für all die grossen und kleinen Wunder am Tag bedankst. Es können Mantren sein, die dich in der Meditation und auch im Alltag stärken.

Finde deinen Weg, dir Raum zu schaffen, für bewusstes Denken oder das bewusste Stoppen des Gedankenstrudels.

Wenn du gerade erst anfängst zu meditieren, kann es helfen, sich einen Timer von beispielsweise 5 Minuten zu stellen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein konkretes Zeitfenster einem, gerade zu Beginn, ein sichereres Gefühl gibt, als wenn man «ins Blaue» meditiert. Es ist dann weniger beängstigend, ganz einfach, weil 5 Minuten absehbar sind.

Ebenso ist es hilfreich, sich konkrete Zeitfenster zu überlegen, in denen man meditieren möchte, denn dann ist es wahrscheinlicher, dass man es auch wirklich durchzieht. Vielleicht ist deine präferierte Meditationszeit abends, wenn du von der Arbeit nach Hause kommst.

Vielleicht möchtest du direkt jeden Tag eine Meditation in deinen Alltag einbauen oder aber mit zwei Meditationen pro Woche starten, finde heraus, was für dich stimmt. Denn so stellst du sicher, dass du dir, deinem Körper und deinem Geist auch langfristig Meditationen gönnen wirst.

Neben dem bewussten Meditieren gibt es ebenso meditative Tätigkeiten, die es ermöglichen, die Gedankenwelt ganz auszuschalten oder zu reduzieren oder gerade kreative und produktive Denkprozesse anzustossen. Das kann malen sein, joggen, spazieren gehen oder auch schwimmen. Du weisst am besten, was für dich funktioniert.

Ich komme beispielsweise beim Schwimmen nicht nur zur Ruhe, sondern bekomme auch die besten Ideen. Aber ebenso Dinge bewusst zu tun, wie zum Beispiel zu kochen oder aufzuräumen, kann sehr meditativ sein.

In jedem Leben gibt es Raum und Zeit für Meditation, egal wie viel du zu tun hast, dein einziger Job ist, diesen Raum, diese Zeit für dich zu definieren.

Was sind nun die Vorteile von Meditation?

Neben dem Offensichtlichen, nämlich dem zur Ruhe kommen, ist es das perfekte Werkzeug, um mit sich in Verbindung zu kommen, sei es durch Dankbarkeit, durch Vergebungsarbeit oder den Body Scan. Aber auch mit den eigenen Zielen und Wünschen bleibt man in Verbindung, wenn man die Meditation nutzt, um die eigenen Visionen zu visualisieren. Des Weiteren ist Meditation ein wunderbares Mittel, um Dinge aufzuarbeiten oder sich bewusst Gedanken zu Themen zu machen. In einem Setting aus bewusster Atmung und geschlossenen Augen, ergeben sich oft die viel besseren Lösungen und die kreativeren Ideen als am Schreibtisch.

Also, ab mit dir in den Schneidersitz oder wie auch immer, du gerne meditierst. Es lohnt sich.

Ich hoffe, dieser Post motiviert dich, dir Zeit für Meditation und damit für dich zu nehmen, denn du hast es verdient. Zeit findet sich immer.

Meditation ist vielfältig. Klar ist es toll, wenn du dir die Zeit nimmst, um dich hinzusetzen, die Augen zu schliessen, bewusst zu atmen und auf diese Weise deine Innenschau startest. Aber das muss es nicht sein. Vielleicht spricht dich diese Art der Meditation nicht an und du findest eher Freude an meditativen Tätigkeiten oder du überlegst dir an jeder roten Ampel, wofür du dankbar bist oder atmest in Zukunft auch im Alltag bewusster.

Mach dein Ding aus dem, was sich Meditation nennt. Finde deine Art der Meditation und du wirst sehen, es macht einen Unterschied – für dich.

Was ist deine Art der Meditation?

Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Viel Liebe,

Deine Anna