Wie du dir selbst gegenüber milder wirst

In der heutigen Zeit tanzt gefühlt jede/r auf mehreren Hochzeiten. Es gibt so viel zu erledigen, so viel zu tun, dass wir oft gar nicht richtig zur Ruhe kommen und vor allem extrem viel von uns abverlangen.

Wie machen wir das? Wir erhöhen den Druck auf uns, steigern unsere Disziplin und verlangen uns noch mehr ab , um in allen Lebensbereichen 100% unserer Leistung abrufen zu können. Doch diese Massnahmen führen nur temporär dazu, in allen Bereichen vollen Einsatz geben zu können. Wenn überhaupt, denn wer dabei auf der Strecke bleibt, bist du selbst.

Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Das ich es kenne, heisst nicht, das ich nicht auch immer mal wieder in diese Falle tappe beziehungsweise manchmal geht es nicht anders - oder zumindest hat man das Gefühl.

Dieser Blogpost ist also eine Erinnerung für dich und mich, milder zu uns und anderen zu sein. Warum schreibe ich, dass du auch milder zu anderen sein darfst? Ehrlich gesagt, kommt Milde anderen gegenüber ganz automatisch, wenn du milde mit dir bist. Indem wir milde mit uns und anderen sind, entspannen wir uns ganz automatisch, lassen innerlich los und es ist Raum für mehr Harmonie in und um uns.

Vielleicht bist du sogar schon milder mit anderen - dann ist es jetzt höchste Zeit, dass du dir selbst diese Milde ebenso schenkst.

Wie redest du mit dir?

Redest du anständig mit dir oder rutscht schon einmal ein “Ich bin so dumm” oder ein “Dummkopf” heraus, wenn du mal etwas nicht schaffst? Würdest du so auch mit anderen reden?

Die allermeisten sind so viel strenger mit sich als sie es jemals anderen Menschen gegenüber wären. Wenn du dazu zählst, dann ist das hier deine Erinnerung für mehr Liebe und Milde in deinem Umgang mit dir.

Beobachte deinen Selftalk und deine Art mit dir umzugehen und sollte dir einmal wieder ein “Ich bin so dämlich” herausrutschen, dann schieb kein “Ich bin so dumm” nach, weil du nicht selbstliebend mit dir gesprochen hast. Sag dir viel eher: “Fehler passieren, kein Problem, beim nächsten Mal weiss ich, wie ich es besser machen kann”. Schieb deinem kurzen negativen Selftalk einen positiven nach und du wirst sehen, dass langfristig der negative Selftalk weniger oder sogar ganz wegfallen wird. Bleib am Ball.

Du könntest auch Mantren wie “Ich bin mehr als genug” oder “Zu jeder Zeit habe ich meine Liebe verdient” in deinen Alltag integrieren, um noch mehr zu verinnerlichen, dass du deine Liebe und Milde immer verdient hast.

Schenk dir das Verständnis und die Milde, die du dir von anderen wünschen würdest selber.


Als netten Nebeneffekt wirst du erkennen, wie du nicht nur milder mit dir werden wirst, sondern auch weniger streng mit deinen Mitmenschen sein wirst - verbal wie nonverbal.


Nimm nicht das Schlimmste von dir an.

Uns selbst gegenüber sind wir meist strenger als wir es einer anderen Person gegenüber wären. Doch auch mit anderen gehen wir oft viel zu hart ins Gericht.

In Gedanken wie “Immer wieder mache ich diesen Fehler. Ich werde es nie lernen” oder “Immer macht er/sie diesen Fehler. Er/Sie wird es wohl nie lernen” steckt weder Milde noch Liebe. Und vor allem helfen diese Gedanken weder dir noch der anderen Person, den gemachten Fehler zukünftig zu vermeiden. Viel eher führen solche Gedanken zu Anspannung und die führt in den seltensten Fällen zum Erfolg, sondern meist zur Wiederholung des Fehlers, den man doch eigentlich vermeiden wollte.

Selbst wenn du den Gedanken nicht ausspricht, spürt dein Gegenüber übrigens ziemlich genau, ob du an ihn glaubt oder ob du mit dem nächsten Misserfolg rechnest.

Hab mehr Vertrauen und mach dir bewusst, dass nur weil etwas in der Vergangenheit auf gewisse Weise geschehen ist, es sich in Zukunft nicht auf die gleiche Art wiederholen muss. Mach Raum für Milde und stärke das Vertrauen in dich und andere.

Mantren wie “Ich vertraue mir und dem Leben” oder einfach nur “Ich vertraue” könnten dir dabei helfen, ganz besonders dann, wenn du sie in deinen Alltag integrierst.


Je mehr Druck du dir machst, desto weniger bist du im Fluss und desto eher gehen Dinge schief.

Den Druck auf uns zu erhöhen, macht die Dinge nicht unbedingt einfacher oder besser. Viel eher dürfen wir auch hier Milde walten lassen. Weder wir noch unsere Mitmenschen sind Maschinen. Wir machen auch mal Fehler und wir lernen daraus. Wir sind nicht perfekt, aber genau das macht uns perfekt - so abgedroschen es auch klingen mag.

Wir sind Menschen, wir sind keine Roboter, wir sind keine Maschinen. Wir machen Fehler oder kriegen mal etwas auf Anhieb nicht hin und das ist völlig okay.

Indem wir den Druck von uns wegnehmen, stärken wir unsere Bereitschaft, wieder zu probieren, was uns zuvor nicht gelang. Wenn wir den Druck hingegen immer nur noch mehr erhöhen, blockieren wir uns früher oder später selbst und haben gar keine Lust mehr etwas auszuprobieren, aus Angst zu scheitern.

Wir lernen alle tagtäglich immer wieder Neues. Das heisst, wir können gar nicht alles schon jetzt wissen.

Lass also los, nimm den Druck raus und akzeptiere, dass Dinge manchmal auch danebengehen.

Mantren wie “Auch wenn mal etwas schiefgeht, liebe ich mich”, “Auch wenn mal etwas schiefgeht, liebe ich dich”, “Ich lasse los” oder “Ich mache mir keinen Druck” können dich dabei unterstützen, dich zu entspannen und Druck durch Milde zu ersetzen.


Produktivität ist toll, aber nicht immer selbstliebend.

Ich persönlich liebe es produktiv zu, To-do-Listen abzuarbeiten udn vorwärtszukommen. So ticke ich einfach. Aber manchmal vergesse ich bei all meiner Zielstrebigkeit und Disziplin, dass es Zeit für eine Pause wäre. Doch Pausen brauchen wir genauso wie wir Produktivität brauchen. Beides lässt uns auf jeweils unterschiedliche Weise auftanken.

Falls du auch einen grossen Drang nach Produktivität hast, immer weiter willst und dabei manchmal vergisst, auch einmal nur stehen zu bleiben, zu verharren, wo du gerade bist, dann ist das hier deine Erinnerung: Es ist Zeit für mehr Pausen und mehr Milde. Du bist nämlich mehr als nur die Ergebnisse deiner Produktivität. Du bist mehr mehr als genug auch ohen produktiv zu sein.

Gönn dir die Pausen beziehungsweise mach sie einfach, du darfst sie einfach haben, du musst sie dir nicht verdienen.

Und sag dir so oft es geht: “Ich bin mehr als genug”, “Ich bin mehr als meine Produktivität”, “Ich darf mir Zeit nehmen, um einfach nur zu sein” und “Pausen lassen mich auftanken”. Oder was auch immer dir guttut, um nicht ständig von dir abzuverlangen, produktiv zu sein, sondern aus einer Selbstliebe und Milde heraus, den Moment zu geniessen.


Fakt ist, je milder wir mit uns und anderen umgehen, desto milder gehen sie auch mit uns um.

Milde ist spürbar, auch wenn wir sie gar nicht aussprechen und sie schafft fast spielend leicht die Basis für Harmonie in und um uns herum.


Ja, es ist ein wenig Arbeit zu lernen, milder mit uns und anderen zu sein, aber es lohnt sich, denn es reduziert den Druck und schafft Vertrauen.

Je weniger wir urteilen, je weniger wir uns über andere erheben, je mehr wir unsere Herzen öffnen, desto mehr Raum entsteht für Liebe und Milde.


In welchen Bereichen möchtest du milder mit dir oder anderen sein? Bei mir ist es definitiv der Bereich der Produktivität und Pausen.

Lass mich deinen Bereich gerne in den Kommentaren wissen.


Viel Liebe,

Deine Anna