Eigenverantwortung - Schlüssel zum Glück?

Bevor ich vor über 3 ½ Jahren Veganerin wurde und im Zuge dessen auch anfing, mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen, war ich zwar auch schon eine sehr zielstrebige Person, aber so wirklich Eigenverantwortung habe ich für mich damals noch nicht übernommen.

Ich hatte bis zum damaligen Zeitpunkt immer so ein bisschen das Gefühl, dass mein Leben mir einfach so passiert. Ich habe weder einen tieferen Sinn dahinter gesehen, noch hatte ich extrem den Eindruck, Einfluss darauf nehmen zu können. Klar, ich habe für mein Abi oder meine Prüfungen an der Uni gelernt, weil ich wusste, dass man für diese Dinge einfach Einsatz zeigen muss. Davon abgesehen, gab es allerdings viele Bereiche im Leben, von denen ich früher eher den Eindruck hatte, sie seien auf Glück oder Pech zurückzuführen.

Dein Leben ist kein Zufall

Irgendwann verstand ich allerdings nicht nur, dass alles in meinem Leben mit mir und meiner Geschichte zu tun hat, sondern auch, dass ich Einfluss auf meinen Weg nehmen kann.

Nehmen wir das Beispiel meiner Essstörung. Ich machte zwar schon einige Jahre eine Gesprächstherapie bevor ich Veganerin wurde und ich probierte auch immer wieder Dinge aus, um meine Essstörung und mit ihr meine Essanfälle loszuwerden, aber so richtig in letzter Konsequenz, ging ich das Problem nicht an.

Zum einen, weil ich wohl auch im Fall der Essstörung ein wenig das Gefühl hatte, sie sei mir „passiert“. Zum anderen weiss ich noch, dass ich die Essstörung irgendwie als einen Teil meiner Identität wahrgenommen hatte. Kein Wunder, sie gehörte ja auch 11 Jahre zu meinem Leben.

Wer wäre ich ohne die Essstörung? Wäre ich dann ganz normal? Mittlerweile weiss ich, dass „normal“ ziemlich cool ist. Und was ist schon normal? Das ist doch für jeden irgendwie was anderes. Für mich ist “normal” mittlerweile, keine Essstörung zu haben, mich gesund und vegan zu ernähren und Sport zu machen, weil ich Spass daran habe und nicht, weil ich weiss, dass ich am Abend irgendwo eingeladen bin und essen „muss“, so wie früher.

Mut - Du brauchst Mut

Doch wie bin ich an diesem Punkt gekommen? Wie konnte ich zu einer gesunden Frau werden, die Salat, genauso wie einen Burger essen kann und die sich mag und sich nicht selber runtermacht. Ich habe Mut gebraucht, viel Mut, habe Verantwortung für mich und mein Leben aufgebracht und viel Zeit in mich und meine Entwicklung investiert.

Bevor ich Veganerin wurde, wusste ich, wenn ich den Schritt zur gesunden veganen Ernährung mit ausreichend Nahrung gehen würde, dass damit vermutlich, zumindest temporär, mit einer Gewichtszunahme zu rechnen war, da ich meinem Körper so viele Jahre lang nicht genug Nahrung zugeführt hatte.

Für diesen Schritt musste ich wirklich einiges an Mut aufbringen, da eine Zunahme eigentlich das Letzte war, was ich wollte. Mittlerweile war ich allerdings an dem Punkt, an dem ich meine Gesundheit und mein persönliches Glück über mein Aussehen stellte. Ich wollte meine Essstörung und mich heilen. Mit dem Schritt zur veganen Ernährung übernahm ich zum ersten Mal wirklich Verantwortung für meine Gesundheit und mich.

Was Eigenverantwortung bewirken kann

Was soll ich sagen, seit diesem Zeitpunkt ist Eigenverantwortung gefühlt mein zweiter Vorname. Ich habe eben nicht nur angefangen, mich vegan zu ernähren, um so meine Essstörung zu heilen, sondern ich fing auch an, mein Leben und meine bisherigen Verhaltensweisen zu hinterfragen und vor allem auf meine eigene Einschätzung von Dingen zu hören.

Ich vertraute zum Beispiel nicht mehr einfach darauf, dass normale Kosmetik- und Pflegeprodukte auch wirklich gesund für mich und meinen Körper sind. Ich fing an, mich näher darüber zu informieren und begann Naturkosmetik zu nutzen. Ich reflektierte meine bisherige Verhütungsmethode, die Pille, und entschied mich, diese nicht mehr zu nehmen, auch, wenn Ärzte mir deutlich machen wollten, dass die Pille gesundheitlich kein Problem darstellte. Ich hörte auf Alkohol zu trinken und arbeitete an meinem Mindset. Um nur einige Beispiele zu nennen.

Ich wollte meinen Körper, den ich so viel Jahre strapaziert hatte, von nun an so wenig wie möglich belasten, mehr noch, ich wollte ihn heilen.

Es ging bei mir die letzten Jahre und Monate wirklich einiges, was meine persönliche Entwicklung und die Rücksichtnahme auf meinen Körper angeht. Der Ursprung von all dem war der Wunsch, für mich, meine Gesundheit und letztendlich mein Glück loszugehen und damit Eigenverantwortung für mich zu übernehmen.

Ich sehe mich mittlerweile als Advokatin für die Thematik der Eigenverantwortung, denn wer, wenn nicht du, sollte für dich, dein Glück, deine Gesundheit oder deine Idee losgehen?

Du weisst am allerbesten, was du brauchst, was gut für dich ist und was du wirklich willst.

Du bist der beste Experte/die beste Expertin, den/die du beispielsweise für deine eigene Gesundheit finden kannst. Ich will mir an dieser Stelle nicht anmassen, Ahnung von Medizin zu haben. Aber ich kenne meinen Körper am besten, ich weiss, was er alles schon erlebt hat und ich spüre am besten, was ihm guttut und was nicht. Kein Arzt der Welt kann in dieser Hinsicht mithalten. Das Gleiche gilt natürlich auch für dich und deine Gesundheit.

Wir sollten anfangen, uns wieder selber für uns einzubringen und nicht alle möglichen Aufgaben, die uns betreffen zu outsourcen. Was natürlich nicht heisst, dass Ärzte uns nicht dabei unterstützen können oder sollten. Ich bin einfach der Ansicht, dass wir nicht die komplette Verantwortung für unsere Gesundheit an andere übertragen sollten.

Wenn du beispielsweise seit Jahren Schmerzen im Knie hast und kein Arzt/keine Ärztin dir bisher weiterhelfen konnte, dann fang selber an zu recherchieren, lies dich ein, mache Übungen speziell für’s Knie und werde zu deinem eigenen Experten/deiner eigenen Expertin, denn niemandem liegt dein Wohl so am Herzen, wie dir selber.

Wenn du ein eher negatives Mindset hast und unglücklich bist, trotz Gesprächstherapie, dann hör auf darauf zu warten, dass deine Therapeutin dir die Lösung aller Probleme auf dem Silbertablett serviert. Geh für dich und dein Glück los. Mach die Therapie weiter, wenn sie dir trotz alle dem gut tut und beginne zusätzlich damit, dich zu belesen, zu meditieren und einfach Dinge zu tun, die dich glücklich machen.

Eigenverantwortung = Macht

Verantwortung abzugeben, kann auf eine gewisse Art, sicher auch befreiend sein. Wenn wir jedoch die ganze Zeit nur Verantwortung abgeben, bleiben wir doch irgendwie machtlos zurück. Deswegen plädiere ich dafür, dass wir alle wieder das Steuer unseres Lebens übernehmen und uns um unsere Gesundheit kümmern, uns für unser Glück einsetzen, an unserer Persönlichkeit arbeiten und für unsere Ideen losgehen und nicht darauf warten, dass sie jemand anderes umsetzt.

Dieser Weg mag zwar deutlich unbequemer sein als einfach anderen die Verantwortung zu übergeben, aber er ist auch deutlich befriedigender, vor allem dann, wenn mah auf die Ergebnisse des bisherigen Weges zurückschaut, die man sich selbst erarbeitet hat.

Geh für deine Ziele los, ganz gleich, welcher Art sie sind. Der wichtigste Schritt hin zu deinen Zielen, ist es, wieder die Verantwortung für’s Steuer zu übernehmen. Du musst ja nichts überstürzen, du kannst Schritt für Schritt an deinem Glück, deiner Gesundheit oder der Umsetzung deiner Ideen arbeiten. Dadurch übernimmst du mehr und mehr Verantwortung für dich und dein Leben und lässt die Opferrolle und den Zustand der Ohnmacht hinter dir.

Ich bin überzeugt, dass du durch die Verantwortung für dich selbst, langfristig nicht nur zu der Person wirst, die schon lange in dir steckt, die bislang allerdings verborgen blieb, sondern auf diese Weise auch glücklich werden wirst, weil du deine Träume und Wünsche endlich anfängst ernst zu nehmen.

Trau dich und leg los! You can do it!

Mich würde sehr interessieren, in welchen Bereichen deines Lebens, du noch nicht für dich losgehst und in welchen schon.

Schreib es mir gerne in die Kommentare und teile auch gerne, wie du vorgehen möchtest, um wieder in die Eigenverantwortung zu kommen.

 

Alles Liebe,

Deine Anna