Friedliche Weihnachten in 5 Schritten
Weihnachten steht kurz vor der Tür und auch wenn die Vorfreude auf die Weihnachtstage und die Zeit mit der Familie gross ist, schleicht sich bei manchen von uns vielleicht auch die leichte Sorge vor Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten ein. Kein Wunder – bedeutet das Zusammenkommen der verschiedenen Familienmitglieder und Verwandten auch, dass unterschiedliche politische Ansichten und Weltbilder, verschiedene Ernährungsweisen und Gewohnheiten und ganz allgemein divergierende Lebensweisen in einem festen Rahmen aus Zeit, Kultur und Tradition aufeinandertreffen.
Damit dein Weihnachtsfest trotz dessen friedlich und vielleicht sogar bereichernd für dich wird, findest du nachfolgend 5 Tipps, die dich bei diesem Unterfangen unterstützen sollen.
Wir können Menschen nicht verändern, sondern nur unsere Einstellung zu ihnen.
Verabschiede dich von dem Gedanken, deine 93-jährige Oma davon zu überzeugen, dass die vegane Lebensweise die richtige ist oder deiner Tante, die leicht in Wutanfälle verfällt, nahezulegen, wie wichtig doch positive Glaubenssätze sind, dass Meditation zur inneren Ruhe beiträgt und dass sowieso unsere Gedanken die Basis unserer äusseren Welt sind. Egal, wie wichtig die Botschaft wahrscheinlich wäre, die meisten Menschen wollen sich nicht belehren lassen – erst recht nicht an Weihnachten. Leb’ du deine Werte, sei ein positives Beispiel, aber beginne besser nicht damit, andere deinen Vorstellungen entsprechend anpassen zu wollen. Im Gegenteil – ändere deinen Fokus. Schaue dir deine Oma, deine Tante oder ganz allgemein diejenigen, die du eigentlich von deinen Wertvorstellungen überzeugen wollen würdest, an und frage dich:
Was kann ich von dir lernen?
Schaue mit einem liebenden Auge und offenen Herzen zu ihnen, nimm sie an wie sie sind und lerne.
Du wirst sehen, dein Blick auf und deine Meinung zu diesen Personen wird sich verändern. Du wirst erkennen, was diese Menschen alles Wunderbares zu bieten haben (anstatt vor allem auf ihre Makel fokussiert zu sein).
Wir können dankbar für unsere Herkunft sein.
An Weihnachten kehren wir meist nach Hause zurück oder umgeben uns zumindest in der Regel mit unserer Familie – der perfekte Zeitpunkt, um Dankbarkeit für seine eigene Herkunft und für die eigenen Wurzeln zu empfinden. Denn sie bilden die Basis unseres Seins, den Grundstein dessen, was wir heute sind. Wir können Dankbarkeit für unsere Eltern, Geschwister und Verwandten, unseren Heimatort, unsere damaligen Mitschüler/innen und all jene Menschen, Dinge, Erfahrungen und Orte verspüren, die uns in unserer Kindheit und Jugend geprägt haben. Sie sind unser Ursprung – ohne sie wären wir nicht dort, wo wir heute sind. Und dafür dürfen dankbar sein, selbst dann, wenn wir etwas am Ist-Zustand verändern wollen.
Denn ich bin überzeugt, alles hängt zusammen, alles passiert aus einem Grund. Deshalb weiss ich mittlerweile auch, dass meine frühere Essstörung unglaublich bedeutend für mein Leben und meine Entwicklung war. Aus diesem Grund möchte ich sie heute nicht mehr in meinem bisherigen Leben missen.
Das heisst, selbst wenn du etwas in deinem Leben ändern möchtest, sei dankbar für das was war, denn es hat dich an den heutigen Punkt gebracht, wirklich etwas verändern zu wollen.
Such dir deine Entspannungsinseln im Weihnachtsmeer.
In den Weihnachtstagen sind wir meist nonstop in Kontakt mit anderen und auch wenn es noch so schön ist - es ist auch anstrengend. Nimm dir also die so wichtigen Inseln der Ruhe und des Durchatmens, die du benötigst, um wieder auftanken zu können und anschliessend voller Freude und innerer Ruhe erneut im Kreise der Familie sein zu können. Tu, was immer dir guttut: Lies, mach Sport, meditiere, schlafe, schaue einen Film,… Mache, was immer dir beliebt und dich energetisiert.
Denn du und deine Bedürfnisse seid wichtig und du bist die Person, die für sich und ihr Wohlbefinden die Verantwortung übernehmen sollte und muss. Denn wer könnte es besser als du?
Stell Fragen & lerne deine Liebsten noch besser kennen.
Wir kennen unsere Familienmitglieder meist schon ein Leben lang und trotzdem gibt es genug, was wir noch nicht von ihnen wissen. Die Weihnachtsfeiertage sind also der perfekte Anlass, um unsere Liebsten mit Fragen zu löchern und damit nicht nur mehr von ihnen zu erfahren, sondern auch von ihnen zu lernen.
Der Kreativität sind natürlich keine Grenzen kennt, frag, was dich bewegt.
Du entscheidest, wie persönlich die Fragen sind oder ob sie eher mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind. So oder so, dein Gegenüber entscheidet, ob er oder sie darauf antworten möchte. Es gibt keinen Antwortzwang. Sonst wird es dann trotz ehrlichem Interesse vielleicht kein so friedvolles Weihnachtsfest.
Hier eine kleine Auswahl an möglichen Fragen:
Easy-Peasy Fragen:
Was ist deine Lieblingsfarbe?
Was ist dein Lieblingsessen?
Was ist dein liebstes Reiseziel?
Wer oder was bringt dich immer zum Lachen?
Deeper-Shit-Fragen:
Was ist dein Lieblingszitat?
Was ist dein Lebensmotto?
Was war die bisher prägendste Erfahrung in deinem Leben?
Bist du glücklich?
Überlege dir Fragen, die dich interessieren und stell sie - unbedingt. Denn manchmal denken wir, wir hätten noch ewig Zeit. Und manchmal haben wir sie dann leider doch nicht. Im letzten Jahr an Weihnachten wollte ich meiner Oma Fragen stellen und habe es dann doch nicht getan. Ich glaube, es war aus Scham. Eigentlich so schade, denn wieso sollte man sich für echtes Interesse schämen?
Ich kann meine Oma an Weihnachten leider nicht mehr fragen, denn Anfang des Jahres ist sie verstorben.
Nutze also die Zeit, die du mit deinen Liebsten hast und stell’ die Fragen, die dich bewegen - so lange es möglich ist.
Schau nach dem, was verbindet, nicht nach dem, was trennt.
Wenn wir uns im Kreise der Familie, der Verwandten aufhalten, wird uns meist schnell bewusst, was uns unterscheidet oder etwas negativer ausgedrückt, was uns trennt. Wie du dir vorstellen kannst, sind diese Gedanken für den Familienfrieden oft nicht besonders zuträglich. Vermutlich wirst du in der Zukunft weiterhin registrieren, worin du und deine Familie euch unterscheidet. Daran ist erst einmal nichts falsch, es verbindet uns allerdings auch nicht besonders.
Wie wäre es daher mal, wenn wir unseren Fokus weg von der Trennung hin zur Verbindung lenken.
Was verbindet euch?
Was verbindet dich und deine Mama? Dich und deinen Papa? Dich und deine Geschwister?
Dich und …?
So cool es auch ist, dass wir alle unterschiedlich sind, aber fühl hier mal so richtig in dich hinein, wie schön es ebenso ist, die Verbindung zu spüren und zu erkennen, welche Gemeinsamkeiten, ähnlichen Ansichten und Verhaltensweisen vorliegen.
Uns verbindet oft mehr als uns trennt.
Und darauf dürfen wir immer, aber ganz besonders an Weihnachten unseren Fokus legen.
Du kannst deinen Teil zu einem friedlichen Weihnachtsfest beitragen.
Nimm deine Liebsten, wie sie sind und versuche sie nicht zu verändern. Sei dankbar für deine familiäre Herkunft und nimm dir Zeit für dich und deine Bedürfnisse. Stell deiner Familie die Fragen, die dich bewegen und leg deinen Fokus darauf, was euch verbindet.
Mach dir ein wundervolles & friedvolles Weihnachtsfest!
Hast du noch Tipps für ein friedvolles Weihnachtsfest? Teile sie gerne in den Kommentaren!
Viel Liebe,
Deine Anna
Political Correctness ist in aller Munde und wird teilweise kontrovers diskutiert. Warum es auch dich etwas angeht und warum es an der Zeit ist, deine Sprache anzupassen, erfährst du in diesem Post.