Du kannst das.

Das dachte ich früher nicht von mir.

Ein Satz, den ich hingegen immer wieder in meiner Kindheit dachte und sagte, war:

«Ich kann das nicht.»

Ich weiss nicht mal, wo dieser Satz seinen genauen Ursprung in meinem Leben fand, plötzlich war er da. Geboren aus Angst und geringem Selbstvertrauen. Zu ihnen gesellten sich Momente des sich selbst Bemitleidens – keine coole Kombi. Zusammen mit Sätzen, wie «Ich schaff’ das nicht.» blieben sie Teil meines Lebens – für viele Jahre.

 

«Ich schaff das schon»

Auch in meiner Jugend verschwand der Glaubenssatz «Ich kann das nicht.» nicht und sogar als junge Erwachsene hatte ich mich noch nicht von diesen Glaubenssätzen lösen können.

Ich weiss noch, wie ich, als ich vor 10 Jahren gerade in die Schweiz gezogen war, über ein Kinderlied (Rolf Zuckowski – «Ich schaff’ das schon») stolperte, dass ich noch aus meiner Kindheit kannte. Es berührte mich unglaublich, weil es einen Glaubenssatz behandelt, den ich so nie für mich kannte und doch so gerne in meinem Leben gehabt hätte, nämlich:

«Ich schaff’ das schon»

Dieses Vertrauen in mich und das Leben hatte ich nicht – nicht nur bezogen auf spezifische Tätigkeiten, sondern ebenso in Bezug auf mein Leben im Allgemeinen, meine Essstörung. Ich hatte dieses Vertrauen nicht, dass es alles schon irgendwie werden würde.

 

 

Kennst du dieses Gefühl, Angst zu haben, nicht zu vertrauen, weder sich noch dem Leben, Selbstzweifel zu haben und eher aus vollem Herzen «Ich kann das nicht!» als «Ich schaff das schon» sagen zu können?

Ich kannte dieses Gefühl nur zu gut, doch je mehr ich mir bewusstwurde, dass dieses Denken und der Glaube an den Satz «Ich kann das nicht» mir nicht half, sondern im Gegenteil, mich eher blockierte, wollte ich etwas verändern. Ich begann also Abstand von diesem Satz, diesem Denken zu nehmen. Und glaub mir, wenn ich das kann, kannst du das auch, dieser Post soll dich dabei unterstützen.

Und versteh mich nicht falsch, es geht nicht darum, alles zu können, völlig angstfrei zu werden oder nie mehr Selbstzweifel zu haben. Wir müssen nicht alles können und es ist ebenfalls völlig normal, Momente zu haben, in denen wir an uns zweifeln. Auch Angst zu haben, ist nicht per se schlecht, so lange sie uns nicht blockiert oder uns von einem erfüllten Leben abhält.

Vielmehr geht es darum, uns aus Momenten des Zweifels oder der Angst selbst herausholen zu können und nicht noch weiter in Ängsten und Zweifeln zu versinken, indem wir uns wieder und wieder «Ich kann das nicht» sagen.

 

Es geht darum, uns selbst zu befreien, uns aufzubauen, uns zu ermutigen, wenn wir etwas können wollen.


Und die Fähigkeit dies zu tun, liegt bereits in uns, wir haben sie bis dato einfach nicht ausreichend genutzt.

Du allein entscheidest, ob du diese Fähigkeit für dich nutzen möchtest.

 

Was wir viel zu oft vergessen ist, wie gross die Macht unserer Gedanken ist.

Denn wüssten wir es, würden wir uns dann erzählen, was wir alles nicht können, nicht schaffen. Vermutlich nicht, oder? Zumindest wäre es nicht besonders selbstliebend, wenn wir es trotzdem täten, denn es baut uns weder auf, noch stärkt oder fördert es uns – im Gegenteil.

Hier erfährst du noch mehr zu dieser Macht.

 

Doch wie können wir uns von diesen Glaubenssätzen, mit denen wir uns selbst sabotieren, verabschieden?

Der erste Schritt in diesem Prozess ist es, überhaupt zu erkennen, dass wir uns mit Sätzen, wie «Ich kann das nicht.» oder «Ich schaff das nicht.» selbst aufhalten. Dieses Bewusstsein dafür, schafft die Grundlage dafür, dass wir etwas daran verändern können.

Im nächsten Schritt, und dieser Schritt ist wirklich essentiell, geht es darum, nicht sauer auf uns zu werden oder uns dafür zu verurteilen, dass wir gerade einen Satz, wie «Ich kann das nicht» genutzt haben. Eher dürfen wir gnädig mit und voller Liebe für uns sein.


Wir sind keinen Maschinen, wir lernen, wir wachsen, aber wir machen auch mal Fehler und das macht uns nicht weniger perfekt.


Wenn du also erkannt hast, dass du gerade «Ich kann das nicht» gedacht hast und dir trotzdem mit Liebe begegnet bist, ist es Zeit für den dritten Schritt. Jetzt ist der Moment gekommen, dich selbst zu bestärken und dir zu sagen: «Doch, ich schaffe das.» oder einen anderen Satz, der es dir ermöglicht, dich in solchen Momenten aufzubauen. Am besten überlegst du dir schon jetzt Sätze, die du dir in Momenten des Selbstzweifels oder der Angst sagen kannst, damit sie dann wie aus der Pistole geschossen, kommen können, im Prinzip wie ein sprachliches Notfallkit.

Der vierte und letzte Schritt kann prinzipiell losgelöst von den vorherigen drei Schritten betrachtet werden. Er ist eher eine Art Ergänzung, die du am besten so oft wie möglich für dich nutzt, um den selbstsabotierenden Sätzen immer weniger Raum zu schenken. Alles, was du dafür tun musst, ist Mantren zu nutzen, die alles tun, was Selbstsabotage-Sätze nicht tun, nämlich aufbauen und stärken. Solche Mantren sind etwas sehr persönliches, könnten aber folgendermassen aussehen:

 

Ich kann das.

Ich schaff das.

Ich bin erfolgreich.

Alles, was ich brauche, liegt bereits in mir.

Ich kann alles schaffen.

 

Glaub mir, je öfter du Sätze, wie «Ich schaffe das» oder deine persönlichen «Notfallkit-Sätze» oder Mantren nutzt, desto weniger wirst du die vorherigen Schritte in Gänze ausführen müssen, denn Sätze, wie «Ich kann das nicht» werden sich nach und nach aus deinem Leben verabschieden. Und wenn sie doch mal wiederkommen, weisst du, was zu tun ist.

 

Das, was wir uns den ganzen Tag erzählen, hat Einfluss auf uns, auf unser Leben:

Wir können entscheiden welchen.

Erkenne also, was dich in deinem Leben blockiert, betrachte es mit Liebe und tue, was zu tun ist, um es Schritt für Schritt aus deinem Leben zu verabschieden.


Du kannst das.

 

Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, was du selbstsabotierenden Sätzen entgegensetzt, wie du dich selbst stärkst und was du für dich aus diesem Post mitnimmst.

 

Viel Liebe,

Deine Anna