Wie du dich weniger verletzbar machst
Es gibt große und kleine Verletzungen und ganz gleich, wie schwerwiegend sie auch sein mögen, haben sie oft einen viel zu großen Einfluss auf uns, unseren Tag und unseren allgemeinen Gemütszustand.
Auch wenn vielleicht manchmal das Gefühl aufkommt, man sei Verletzung schutzlos ausgesetzt, gibt es verschiedene Wege, um sich zu stärken und weniger verletzbar zu machen. In den folgenden Zeilen möchte ich ein paar dieser Möglichkeiten der persönlichen Stärkung mit dir teilen.
Frage dich „Warum“.
Wenn wir uns verletzt fühlen, rührt es oft daher, dass wir eine Verletzung ähnlicher Art schon einmal oder mehrmals erlebt haben. Nicht selten haben wir diesen Schmerz schon in unserer Kindheit erlebt aber nie richtig verarbeitet, weshalb uns ähnliche Situationen immer wieder verletzt und ohnmächtig fühlen lassen.
Es lohnt sich also in solchen Momenten (oder anschließend) sich selbst zu fragen, warum einen bestimmte Worte, Sätze und Momente verletzen. Ebenfalls zu reflektieren, wann eine Verletzung ähnlicher Art zum ersten Mal aufgetreten ist, hilft, um sich selbst besser zu verstehen.
Wenn du erkannt hast, welcher Moment das ist, begegne deinem jüngeren Ich gedanklich. Bau es auf, schenke ihm den Trost und die liebevollen Worte, die dein jüngeres Ich damals schon gebraucht hätte.
Indem wir beginnen, Verletzung aus der Vergangenheit aufzuarbeiten, vermeiden wir, dass sie uns in der Gegenwart oder Zukunft immer wieder einholen.
Sei dir selbst dein bester Supporter
Ein Weg dies zu tun ist, mit deinem jüngeren Ich zu sprechen, es aufzubauen und damit Schritt für Schritt Verletzungen der Vergangenheit zu lindern oder im Idealfall zu heilen.
Im Moment der Verletzung oder ebenso anschließend hilft es, sich selbst gut zuzureden. Das heißt die verletzenden Worte zu relativieren und sich die Liebe zu schenken, die man in diesem Moment besonders dringend braucht.
Ein weiterer wichtiger und vor allem präventiver Weg, um dich weniger verletzbar zu machen, ist, neue Glaubenssätze und Mantras in deinen Alltag zu integrieren. Das heißt, wenn es beispielsweise deine Angst ist, dass jemand dich kritisieren könnte, weil du einen Fehler gemacht hast, dann nutze Mantras, die deine persönliche Fehlerkultur stärken.
Folgende Sätze könnten dir helfen:
Fehler zu machen, ist menschlich.
Meine Fehler lassen mich lernen und bringen mich weiter.
Ich bin liebenswert, auch wenn ich Fehler mache.
Sätze wie diese zu nutzen und so oft wie möglich gedanklich oder auch verbal wieder und wieder für sich zu äußern, stärkt nicht nur das Selbstvertrauen, sondern macht auch weniger verletzbar. Sich zu vergegenwärtigen, dass Fehler zum Leben dazugehören, macht einen selbst weniger angreifbar Und führt zu mehr Seelenheil.
Nimm nicht alles und jede/n so ernst
Eine Botschaft, die ich mir selbst fett hinter die Ohren schreiben kann und die einfach unglaublich wichtig ist.
Wenn jemand etwas Verletzendes zu dir sagt, überleg dir immer auch:
Von wem kommt die Botschaft überhaupt?
Denn natürlich gibt es Menschen, deren Meinung uns interessiert, auch wenn sie unangenehm oder unwillentlich manchmal vielleicht sogar verletzend ist.
Ist sie allerdings eine Person, die in deinem Leben überhaupt gar keine Rolle spielt, dann vergiss sie und ganz besonders, was sie Verletzendes äussert.
In diesem Sinne:
Nimm dir nicht die Meinung von jedem Vollidioten zu Herzen.
Mach dir klar, wer du bist.
Indem du dir Im Klaren darüber bist, was für ein wundervoller Mensch du bist, machst du dich weniger angreifbar. Je mehr du weißt, was deine Stärken sind, was dich auszeichnet und ja vielleicht auch was deine Schwächen sind, desto weniger verletzbar machst du dich.
Wir sind eben genau deshalb oft leicht anzugreifen, weil viele von uns, viel zu viel Zeit darauf verwenden, uns mit unseren Schwächen zu beschäftigen, statt uns zu fragen:
Was macht mich wundervoll?
Finde genau das heraus. Schreibe dir selbst eine Liste mit all deinen Stärken. Lies sie so oft es nur geht, um dir immer wieder vor Augen zu führen, was alles toll an dir ist. Bring sie an einem Ort an, wo du sie möglichst oft sehen kannst.
Sprich über deine Gefühle.
Ich bin ein gefühlvoller Mensch, trotzdem möchte ich nicht mit jedem Hans und Franz über meine Gefühle sprechen oder darüber, warum ich mich verletzt fühle. Aber in bestimmten Kontexten, in denen ich mich sicher und wohlfühle, hilft es mir persönlich sehr, über meine Gefühle zu sprechen.
Wenn ich mich durch die Worte oder das Verhalten meines Freundes verletzt fühle, erkläre ich ihm beispielsweise, dass mich sein Verhalten verletzt, da es mich an Situationen erinnert, in denen sich die Kindheits-Anna vielleicht verloren und klein gefühlt hat.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass offen miteinander zu sprechen und zu erklären, weshalb man sich verletzt fühlt, das Verständnis des Gegenübers erhöht. Ganz besonders dann, wenn eine Verletzung unbeabsichtigt stattgefunden hat. Was in einer in gesunden Beziehungen wohl eher die Regel ist.
Gib die Macht über dein Seelenheil nicht ab.
Es verhindern zu wollen, das verletzende Worte an uns herangetragen oder verletzendes Verhalten uns gegenüber an den Tag gelegt wird, ist kaum zu vermeiden.
Lerne also, dich von den verletzenden Bewertungen und dem Verhalten anderer abzugrenzen. Erkenne, von wem die Botschaft kommt und ordne entsprechend ein, wie bedeutend eine negative Äußerung dieses jemandes für dein Leben ist.
Sei dein größter Unterstützer / deine größte Unterstützerin. Heile deine Verletzungen der Vergangenheit, sprich dir gut zu, wenn du verletzt wurdest und stärke dein Mindset, indem du positive Glaubenssätze in dein Leben integrierst.
Übernimm Verantwortung für dein eigenes Seelenheil.
Sprich dort über deine Gefühle, wo du dich zu Hause und sicher fühlst, um das Verständnis zu erhalten, dass du dir wünschst. Aber auch um für die Zukunft Verhalten oder Worte dieser Art zu vermeiden.
Gänzlich verhindern lässt sich wohl nicht, dass dir verletzende Worte oder Handlungen begegnen. Was du tun kannst, ist eigenverantwortlich und selbstliebend mit ihnen umzugehen.
Was hilft dir, um dich weniger verletzbar zu machen? Was möchtest du in Zukunft tun, um dich selbst zu stärken?
Viel Liebe für deinen Weg zu weniger Verletzbarkeit,
Deine Anna
Herausfordernde Zeiten sind nicht einfach nur anstrengend. Herausfordernde Zeiten sind es, die uns förmlich dazu zwingen, in die Selbstreflektion zu gehen. Wie dir diese Selbstreflektion dienen kann, erfährst du in diesem Blogpost.