Tipps für eine harmonische Beziehung aus 17 Jahren Liebe - Teil 2
Schon in der letzten Woche habe ich ein paar meiner Tipps aus der 17-jährigen Liebe zu dem Mann an meiner Seite mit dir geteilt. In diesem Post möchte ich dir, wie versprochen, weitere wertvolle Tipps verraten.
Also, legen wir los.
Reflektiere dich selbst als Partner/Partnerin
Sehr schnell tendiert man dazu, eine Vorstellung davon zu haben, wie unser Partner/unsere Partnerin zu sein hat. Doch werden wir diesen Ansprüchen selber gerecht, die wir an den Menschen an unserer Seite stellen?
Mögen wir es beispielweise nicht, wenn unsere Liebe uns ständig wegen Kleinigkeiten kritisiert, aber tun genau das mit ihr, ohne es zu bemerken? Ich habe den Eindruck, das kann so schnell passieren. Deswegen finde ich es unglaublich wichtig, dass wir uns als Partner/Partnerin reflektieren und uns regelmässig fragen:
Bin ich ein/e guter/gute Partner/in?
Und was kann ich tun, um für den Menschen an meiner Seite genau das zu sein?
Communication is key
Kommunikation ist in jeder zwischenmenschlichen Beziehung wichtig, ganz besonders allerdings in der Beziehung, die in der Regel im eigenen Leben am meisten Raum einnimmt. Zu der Thematik der Kommunikation gehört für mich nicht nur, dass man überhaupt im Gespräch miteinander ist und bleibt, sondern auch dass man wirklich zuhört und konzentriert beim Gegenüber ist.
Wichtig finde ich auch, wenn man die Person ist, die gerade spricht und vielleicht einmal Kritik äussert, dass man freundlich und bei sich und den eigenen Empfindungen bleibt und nicht verallgemeinert. Ich veranschauliche dir die unterschiedlichen Kommunikationsmöglichkeiten am Beispiel der Kritik aufgrund einer offengelassen Zahnpastatube.
So lieber nicht:
Es geht mir so auf den Sack, dass du immer die Zahnpastatube offenlässt. (*schreiend)
So gerne:
Hey Schatz, ich weiss, du machst es nicht, um mich zu verärgern, aber könntest du beim nächsten Mal versuchen daran zu denken, die Zahnpastatube zu schliessen. Es wäre mir echt wichtig. (*mit normaler Sprechstimme)
Wenn man es schafft auf diese Weise zu kommunizieren, ist nicht nur die Stimmung zwischen dir und deiner Liebe harmonischer und liebevoller, sondern auch ihre Bereitschaft tatsächlich etwas zu verändern, ist eine andere, als wenn du sie anschreist und allgemein unfreundlich bist.
Den Lieblingsmenschen als Inspiration nehmen
Dieser Punkt ist für mich ein ganz besonders wichtiger, weil er den Fokus in positiver Hinsicht weg von den Gemeinsamkeiten und hin zu der Andersartigkeit unseres Partners/unserer Partnerin bewegt.
Das heisst nicht, dass Gemeinsamkeiten nicht bedeutend sind, doch ich habe das Gefühl wir fokussieren uns manchmal zu sehr auf sie und interpretieren das, was den Menschen an unserer Seite von uns unterscheidet, viel zu oft als Makel. So als wären wir die Norm, statt zu schauen, was wir von unserem Gegenüber lernen dürfen.
Aus diesem Grund empfinde ich es als so wichtig unseren Blick auf den Menschen an unserer Seite und ganz besonders seine Besonderheiten zu richten und ihn als Inspirationsquelle zu sehen, aus der wir schöpfen dürfen.
Der Mann an meiner Seite kann beispielsweise unglaublich gut im Moment sein und ihn geniessen, während ich manchmal die Tendenz habe, immer produktiv sein zu wollen. Er erinnert mich allerdings immer wieder durch sein Handeln daran, auch mal loszulassen und ganz einfach das Leben zu geniessen.
Deswegen rate ich dir, frag auch du dich:
Was darf ich vom Menschen an meiner Seite lernen?
Verständnis & Empathie als Basis
Ein Punkt, der für die meisten wahrscheinlich völlig klar ist, aber meiner Ansicht nach trotzdem erwähnt werden sollte, weil er so bedeutend ist.
Ich denke, es ist eine der wichtigsten Säulen einer glücklichen Beziehung, dass man seinem Gegenüber verständnisvoll und empathisch begegnet, auch wenn für einen selbst Dinge, die den Partner/die Partnerin beschäftigen, dem eigenen Empfinden nach, keine grosse Rolle spielen.
Das heisst, auch wenn du etwas beispielsweise nicht als verletzend bewertest, hab Verständnis und Empathie dafür, dass die von dir geliebte Person es anders empfindet. Sei offen dafür, dass dein Partner/deine Partner anders fühlt als du und nimm deine Gefühlswelt und Ansichten nicht als Norm, die du ganz simpel auf jeden anderen Menschen überstülpen kannst.
Gemeinsam lachen und Spass haben
Ebenso offensichtlich, wie relevant: Lacht zusammen, macht Quatsch zusammen und nehmt euch nicht so ernst. Habt eine gute Zeit miteinander, vergesst was andere Leute denken könnten und lasst Gedanken los wie «In unserem Alter sollte man dies oder jenes nicht mehr tun». Macht euer Ding und geniesst es, euch miteinander frei zu fühlen.
Für mich persönlich sind genau solche Momente die wertvollsten, wenn der Mann an meiner Seite und ich irgendwelchen Quatsch machen und uns darüber kaputtlachen. Mir ist es dann völlig egal, was andere Menschen darüber denken könnten. Und das sollte es dir auch sein.
Kenne deine Bedürfnisse, nimm sie wahr und kommuniziere sie
Wir haben, denke ich, manchmal das Gefühl, der Mensch an unserer Seite, weiss schon, was wir zum glücklich sein, brauchen. Ein Stück weit mag das sogar stimmen, doch wir sollten ihm keinen Vorwurf machen, wenn er es manchmal nicht weiss.
Ich meine, woher soll er wissen, was du in jedem Moment deines Lebens gerade brauchst? Sei transparent und kommuniziere, was du brauchst, aber sorge auch selber dafür, dass deine Bedürfnisse, ganz gleich welche es sind, gesehen und befriedigt werden: Vor allem von dir selber.
Erwarte nicht, dass dein Partner/deine Partnerin einzig und allein dafür verantwortlich ist. Die Verantwortung für dein Glück und dein Wohlbefinden liegen ganz klar bei dir. Mach dich und dein Glück unabhängig, indem du selber dafür sorgst, dass du glücklich bist.
Das heisst ja nicht, dass dein Lieblingsmensch deswegen nicht mehr zu deinem Glück beitragen kann.
Liebe & Respekt für die Andersartigkeit
Ich bin schon darauf eingegangen, dass wir die Andersartigkeit des Menschen an unserer Seite als Inspiration für uns nutzen sollten. Doch mir ist bewusst, dass das vielleicht nicht für jede/n funktioniert.
Auch wenn es keine Inspiration ist, die du empfindest, wenn du an die Unterschiede zwischen dir und deiner Liebe denkst, dann gib dein Bestes, dass es zumindest Liebe und Respekt sind.
Liebe und respektiere auch das an deinem Partner/deiner Partnerin, was euch unterscheidet und verzichte unbedingt darauf, ihn oder sie zwanghaft an dich anpassen zu wollen.
Du bist nicht die Norm, wenn überhaupt bist du eine Norm neben 7.5 Milliarden weiteren. Also, sei offen, voller Liebe und Respekt für den Menschen an deiner Seite und das, was euch unterscheidet. Und glaube mir, genau in diesen Unterschieden liegen die grössten Geschenke für dich und deine Beziehung.
Der gute alte Kompromiss
Ich bin definitiv nicht der Meinung, dass eine Beziehung aus tausenden von Kompromissen bestehen sollte, denn dann, das ist zumindest mein Eindruck, würden sich beide Seiten nach und nach aufgeben.
Doch in so vielen Momenten können beide Parteien einen Schritt aufeinander zugehen, einen Kompromiss schliessen und damit einen gemeinsamen Mittelweg finden, der für beide Seiten völlig stimmt.
Sei also offen für Kompromisse, erst recht, wenn du weisst, dass beiden Seiten damit gedient ist, anstatt stur deinen Weg zu verfolgen, nur des Siegens oder Rechthabens wegen.
Sei kein Arschloch
Man kann streiten und man kann streiten.
Wir können uns anschreien, uns verletzen, uns Schimpförter an den Kopf werfen oder wir können und dazu entscheiden, auch im Rahmen von Diskussionen respektvoll miteinander umzugehen. Wir können reflektieren, wieso wir verärgert oder verletzt sind und unserem Partner/ unserer Partnerin genau das in ruhiger Weise mitteilen.
Wir dürfen uns ganz genau reflektieren und an unserer Fähigkeit ebenso in Konfliktsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren und den Menschen an unserer Seite respektvoll zu behandeln, arbeiten.
Wenn man mal wirklich hinterfragt, wieso einen etwas trifft, wird man ziemlich oft feststellen, dass es unser inneres Kind ist, das verletzt ist, weil es in der Vergangenheit eine ähnliche Erfahrung gemacht hat, die schmerzlich für es war. Und mit eben dieser Erfahrung dürfen wir uns auseinandersetzen und unser verletztes inneres Kind Schritt für Schritt heilen.
Doch nicht nur dein inneres Kind zeigt sich in Konfliktsituationen, sondern ebenso das deines Partners/deiner Partnerin. Das heisst, nicht selten streiten da zwei innere Kinder in den Körpern zweier Erwachsener miteinander.
Zu erkennen und uns gegenseitig mitzuteilen, dass es unser inneres Kind ist, das verletzt ist, ist unglaublich wichtig. Denn dann wird es innerhalb einer Partnerschaft besser nachvollziehbar, weshalb wir, aber auch unser Lieblingsmensch in Bezug auf eine bestimmte Thematik besonders sensibel reagieren.
Und je mehr wir unser inneres Kind und seine Verletzungen erkennen, können wir es nach und nach heilen und damit auf lange Sicht frühere Konfliktherde in unserer Partnerschaft auflösen.
Klassische Rollenbilder auflösen
An der klassischen Rollenverteilung ist ja erst einmal nichts Schlechtes, so lange dieses Rollengefüge für alle Beteiligten stimmt.
Ich für mich finde, sich von alten Rollenbildern zu lösen und gemeinsam und frei von gesellschaftlichen Vorstellungen die eigene Beziehung zu kreieren, zu gestalten, wahnsinnig wertvoll und befreiend.
Sowieso denke ich, dass man sich in einer Beziehung gegenseitig unterstützen sollte, egal ob eine Tätigkeit laut der Gesellschaft eher der Frau oder dem Mann zugeschrieben wird.
Was ich mit diesem Punkt sagen möchte ist, kreiere mit dem Menschen an deiner Seite die Beziehung, die für euch stimmt und vergesst gesellschaftliche Vorstellungen.
You do you.
Alles andere als selbstverständlich
Sie deine Beziehung nicht als etwas Selbstverständliches und erst recht nicht den Menschen an deiner Seite. Sie diese Beziehung als einen Garten, in dem du sein darfst, den du geniessen darfst, den du allerdings auch hegen, pflegen und lieben solltest, damit er so schön bleibt, wie er ist oder sogar noch schöner wird.
Ich hoffe, die Tipps haben dir ein wenig weitergeholfen. Schreib mir gerne in den Kommentaren, was dein Lieblingstipp ist. Was mich auch sehr interessieren würde, ist, welche Tipps du in deiner Beziehung nutzt, die goldwert für dich und deinen Lieblingsmenschen sind.
Alles Liebe für dich und den Menschen an deiner Seite,
Deine Anna
Herausfordernde Zeiten sind nicht einfach nur anstrengend. Herausfordernde Zeiten sind es, die uns förmlich dazu zwingen, in die Selbstreflektion zu gehen. Wie dir diese Selbstreflektion dienen kann, erfährst du in diesem Blogpost.