Anna Bagemiel - Deine Life Coachin, Paarberaterin & Eltern-/Familienberaterin

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Gegen den Strom ist auch ein Weg

Bist du ein Querdenker, eine Querdenkerin? Würdest du sagen, du hebst dich mit deiner Meinung zu vielerlei Themen von den Ansichten der breiten Massen ab? Lebst ein Lebensmodell, das von der gesellschaftlichen Vorstellung, was normal ist, abweicht? Verfolgst du Ziele und Visionen, die dein Umfeld als zu visionär bezeichnen würde?

Wenn du nur eine, mehrere oder vielleicht sogar alle Fragen mit «Ja» beantwortet hast, dann kennst du vielleicht das Gefühl, dich manchmal wie ein Alien umgeben von Menschen zu fühlen.

Ich kenn diese Empfindung nur zu gut. In schwachen Momenten frage ich mich manchmal selbst, wieso ich immer alles so hinterfragen und reflektieren muss, wieso ich nicht einfach so unbekümmert konsumiere wie früher oder erinnere mich an Zeiten zurück, in denen ich das Gefühl hatte, dass gendergerechte Kommunikation keinen Unterschied macht.

Doch das sind wenige Momente, denn eigentlich weiss ich sehr genau, weshalb ich denke und handle, wie ich es nun einmal tue.

 

Du bist nicht falsch.

Im Gegenteil, anders zu denken, anders zu agieren als es vielleicht die Mehrheit der Gesellschaft tun würde, ist erst einmal nichts Schlechtes. Genau genommen, ist es eine besondere Gabe, ein Geschenk, Gegebenes kritisch zu hinterfragen, daraus seine/ihre Schlüsse zu ziehen und bewusst anders zu handeln als es die gesellschaftliche Mehrheit tun würde.

Bewahre dir diese Reflektionsfähigkeit und dass sich dein konsequentes Umdenken in deinen Taten widerspiegelt, denn genau das benötigt jede Gesellschaft. Du zeigst auf, dass es anders geht, dass man gewohnte Bahnen verlassen und neue Wege beschreiten kann. Und genau deshalb wirst du gebraucht.

 

Geh deinen Weg.

Lass dich nicht beirren nur weil deine Ziele ungewöhnlich sind. Mach deine Ziele nicht davon abhängig, ob sie dem Denken der breiten Massen entsprechen. Verfolge sie gerade dann, wenn du den Widerstand um dich herum spürst.

Das Einzige, was zählt ist, dass du von deinen Visionen, deinen Zielen überzeugt bist. Wenn das der Fall ist, dann lass den Widerstand anderer deine Motivation sein.

Nutze deinen Verstand und deine Gefühle als Kompass für deinen Weg, um deine Ziele Schritt für Schritt zu verfolgen und gib den kritischen Stimmen, die einzig davon irritiert sind, dass du neue Wege beschreitest, nicht die Macht, dich von deinem Ziel abzubringen.

 

Trau dich, anders zu denken, anders zu handeln und stehe dazu.

 

Vergiss nicht, warum du losgegangen bist.

Wenn du dich in «Fleischesser-Veganer-Diskussionen» als einzige Veganerin oder in Debatten zum Alkoholkonsum als einzige nicht Alkohol trinkende Person einsam fühlst, dann erinnere dich daran, warum du dich für die Lebensweise entschieden hast, die du heute lebst.

Es ist dabei gar nicht wichtig, diese Erinnerung mit anderen zu teilen, sondern für dich gedanklich präsent zu haben. Denn sie gibt dir innere Ruhe und bestärkt dich, auch wenn die (vermeintlichen) Gegenargumente nur so auf dich einprasseln.

Indem du dich innerlich stärkst, wird es für dich immer unwichtiger, die anderen von deinem Standpunkt zu überzeugen, denn du weisst für dich, wieso du deinen Weg gehst und das reicht vollkommen aus.

Ähnliches gilt für deine Ziele und Visionen. Wenn die kritischen Stimmen zu deinen Zielen laut werden, dann höre sie dir an, wenn du es möchtest und zieh dir heraus, was hilfreich für dich ist. Aber vor allem lass dich nicht von der Verfolgung deiner Visionen abbringen, wenn du an sie glaubst.

Und wenn der Gegenwind mal wieder zu stark wird, vergegenwärtige dir, worum du für dein Projekt brennst.  Sieh dich vor deinem inneren Auge, wie du all deine Visionen umsetzt und dann verfolge weiter dein Ziel mit diesen Bildern im Kopf.

Einen weiteren Tipp möchte ich dir diesbezüglich noch mit auf den Weg geben, der mir persönlich schon sehr geholfen hat:

 

Behandle deine Visionen, wie deine ganz persönlichen Schätze und teile sie nur mit einem ausgewählten Kreis von Personen.

 

Das zumindest habe ich mir angeeignet, da ich früher eher dazu neigte, mein Herz auf der Zunge zu tragen und dementsprechend meine Vision einem zu grossen Kreis an Menschen offenbarte.

Daraus habe ich gelernt, meine Visionen teile ich heute nur mit dem Mann an meiner Seite und Teile davon mit meinen engsten Vertrauten. Den Druck von aussen verspüre ich daher nicht mehr und ich brauche ihn auch nicht. Meine Zielstrebigkeit und das Feuer für meine Visionen treiben mich von ganz allein an.

Allerdings ist mir bewusst, dass manche den Druck brauchen, dass andere ihre Visionen kennen, um den Antrieb zu verspüren, sie umzusetzen. Wenn das für dich der Fall ist, dann nutze natürlich gerne weiterhin dieses Motivationsmittel, denn:

 

You do you.

 

Wie man sich weniger als Alien fühlt.

Ich weiss, in manchen Momenten kann es sich einsam anfühlen als Alien unter all den Menschen. Aber das muss es nicht, vor allem nicht auf Dauer. Es gibt mindestens drei Wege sich nicht oder weniger als Alien zu fühlen:

1.       Suche dir andere Aliens, die so oder so ähnlich denken, wie du. Die Gemeinschaft mit ihnen wird dafür sorgen, dass du dich weniger als Ausserirdische/r fühlst.

2.       Rufe dir die Dinge in Erinnerung, die dich mit den Menschen in deinem Umfeld verbinden, die vielleicht nicht so querdenken wie du. Ich bin überzeugt, man findet immer etwas, was einen mit einer anderen Person verbindet.

3.       Akzeptiere, dass du in manchen Themen anders tickst als ein Grossteil der Gesellschaft und gib dein Bestes, mehr und mehr deinen Frieden damit zu schliessen, dass dies so ist. Anders zu denken und zu handeln ist nichts Schlechtes.

 

Im Gegenteil – Andersdenker/innen wie du werden dringend gebraucht.

 

Gegen den Strom ist nicht nur irgendein Weg, es ist ein besonderer Weg. Ich sag nicht, dass es ein besonders einfacher Weg ist. Doch wovon ich überzeugt bin, ist, dass es ein besonders magischer Weg ist.

Freunde dich mit deiner Andersartigkeit und deinem Wunsch ungewöhnliche Wege zu gehen an und sei voller Vertrauen, dass sie dich nicht nur zu einzigartigen Orten führen, sondern dir auch ein aussergewöhnliches Leben bescheren werden.

 

In welchen Situationen fühlst du dich manchmal wie ein Alien? Und verspürst du dann das Bedürfnis, dich deinem Umfeld in Verhalten und Meinung anzupassen?

 

Viele Liebe,

Deine Anna

 

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Photos by Marc Kästner